Der Name ...

... Wildwuchs weckt vielleicht sehr unterschiedliche Assoziationen.

In dem Areal von Haus Wildwuchs findet sich selbiger in allen Ecken:

 

Die Ausstattung des Hauses ist über die Jahre „wild“ gewachsen – aus Stücken, die andere nicht mehr brauchten, aus Teilen die ich im Haus vorgefunden habe, als ich es übernahm. Manches wurde irgendwann gekauft aus einer Notwendigkeit heraus. Nichts ist perfekt, kein Stück makellos, aber alles zusammen ergibt ein neues, organisches aber nicht unbedingt „ordentliches“ Ganzes.

 

Im Gelände finden sich neben kurzgehaltenen Rasenflächen „wilde“ Ecken, die mehr oder weniger sich selbst überlassen bleiben. Es gibt schon angelegte Beete für Gemüse und Blumen; und doch wachsen alle Pflanzen wie sie wollen!

 

Ich bin viel mit Beobachten, Hin-Spüren beschäftigt: was passt an welchen Ort, welche Pflanze fühlt sich in welcher Umgebung wohl und wächst ohne großen Aufwand meinerseits. Manchmal setzte ich Impulse, bringe Samen oder Ableger von meinen Ausflügen mit. Manche bleiben, manche verschwinden wieder. Manchmal tauchen ganz von allein Gewächse auf oder bereits vorhandene samen sich an ganz neuen Stellen von selbst wieder aus. Da, wo sie nicht stören, dürfen sie bleiben und geben mir Anlass, darüber zu meditieren, was sie in meinen Garten oder an die neuen Plätze geführt hat.

 

Die Möbelstücke im Haus mit ihren Kratzern und Schrammen können unendlich viele Geschichten gelebten Lebens erzählen. Die Wildpflanzen in meinem Garten erzählen von ungeheurer Vitalität und Widerstandskraft. Sie sind nicht lieb, auch nicht aus auf Perfektionismus, sie wollen einfach leben und entfalten darin eine wunderbare Schönheit. Sie nehmen sich den Raum, den sie brauchen, sie bilden Gemeinschaften mit anderen Arten, verdrängen manche, unterstützen andere. Das geht weiter in der Tierwelt. Alles zusammen lebt in einem dynamischen Fließgleichgewicht und ich fühle mich oft wie ein Teil davon.

 

Mein Anliegen ist es, auch die „Wildwüchsigkeit“ der Menschen zu fördern, die hier zu Gast sind.

  • Dass Sie sich trauen, den Raum zu nehmen, den Sie für ein gutes Leben brauchen.
  • Dass Sie weniger lieb und perfekt sein müssen, sondern sich mehr Angriffslust erlauben und mehr Lust auf „fröhlichen Dilettantismus“ bekommen.
  • Dass Sie ihre „Kratzer und Schrammen“ lieb gewinnen als Ausdruck gelebten Lebens.

 

Ich bin interessiert, Vitalität und Widerstandskraft zu fördern. Wildwuchs ist nicht gleichbedeutend mit Chaos oder Brutalität oder Gewalt, sondern Wildwuchs bedeutet für mich Integrität und die Fähigkeit, Verantwortung für die eigene Lebenszufriedenheit zu übernehmen.